Drei

Die Nacht ist klar. Ich sehe einen Stern zwischen den kahlen Zweigen des Nussbaums vor meinem Atelier. Zum Rauchen gehe ich nach draußen. Und um die Katze zu füttern. Und um ein Bier aus dem Kasten zu holen, den ich gestern gekauft habe. Ich schaue in den Himmel und überlege mir, wie schon so oft, dass hier bei mir unten ist und dort, bei dem Stern oben. Warum ist das so, frage ich mich. Warum denke ich so? Warum kann ich nicht einfach positionslos sein in all dem Großen. Ein Punkt in der Unendlichkeit beobachtet ebendiese Unendlichkeit und wundert sich über die Unendlichkeit der Unendlichkeit, ohne wirklich zu ahnen, ob die Unendlichkeit unendlich ist, oder nur unendlich erscheint, weil dem Punkt, mir, nicht alle Kenntnisse vorliegen.

Liegen nicht seit unendlichen Zeiten denjenigen, die über Unendlichkeit sinnieren nicht alle Fakten vor, die sie benötigen würden, um zu verstehen. Was zu verstehen? Alles. Was zu wissen? Nichts.

3 Gedanken zu „Drei“

  1. Ja, man hat sich selbst in der Mathematikgeschichte lange sehr schwer getan mit dem Konzept der Unendlichkeit. Und bis heute ist es ein nebeliges, unklares Faszinosum, auch mir …

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