Ich. So hat Karl May seine Autobiografie betitelt. Ich fand das ziemlich überzogen. Ich habe sie leider nie gelesen. Als Webautor und Blogger sehe ich mich seit vielen Jahren immer wieder mit dem Wörtchen Ich konfrontiert. Ich habe es nie gemocht. Ich habe Ich immer gehasst. Ich wollte nie Texte schreiben, in denen immer nur das Wort Ich vorkommt. Ich habe es trotzdem getan. Ich hatte keine andere Chance. Wenn du als moderner Mensch im Web auftreten willst, hast du kaum eine Möglichkeit, dich nicht mit Ich zu beschäftigen. So leid es mir tut, muss ich mir eingestehen, Rimbaud hatte unrecht. Ich ist kein Anderer. Ich ist Ich. Und ich muss sich mit Ich beschäftigen. In Foren, in den sozialen Medien, täglich, immerfort. Im Blog irgendlink.de habe ich seit etwa zehn Jahren kontinuierlich Texte veröffentlicht. Alltägliches. Erfundenes. Kommentiertes. Wütendes. Literarisches. Künstlerisches.
Reisisches.
Darum geht es mir in meinem Schreiben. Um das Reisische. Ich will Reisen darstellen mit allem, was dazugehört. Mit Gerüchen, Geräuschen, mit Ängsten, Freuden und Gefahren. Ich will es direkt tun, von unterwegs, ich will es immer tun. Ich will einen Abdruck der Zeit, in der wir leben, in der ich lebe, hinterlassen. Das Ich spielt dabei trotz all seiner Omnipräsenz eine geringe Rolle. Es steht wie eine helgoländische Lange Anna da und mag von Winden und Wellen verwaschen werden, bis es unkenntlich stürzt und im Meer der Zeit versinkt.
So mag es vielleicht egozentrisch und selbstverliebt klingen, wenn ich hier an dieser Stelle mich schriftlich äußere, aber ich bitte Sie, mir zu verzeihen, ich finde leider keine andere, keine elegantere Ausdrucksweise, um das, was ich auf diesem Planeten sagen möchte, auszudrücken.
Nehmen Sie also bitte vorlieb mit dem, was ich Ihnen in diesem Blog biete. Werten sie nicht. Lassen sie sich treiben, versuchen Sie, zu genießen, und wenn Ihnen das nicht gelingt, klicken Sie einfach weiter.
Das Netz ist groß. Ich bin klein. Und ich weiß darum.
PS: der Typ im Bild, das bin ich.